27.07.2019 Claudia Schattach "Ansichten einer Kurzsichtigen"
Wer hat Angst vorm blauen Mann?
Ein solcher Mann, wie man ihn auf der Wesensaufnahme sehen kann, ist nötig, um die Heiligkeit der Frau herzustellen und aufrechtzuerhalten, da eine Frau ohne einen Mann, der sie zur Heiligen erklärt, keine Heilige ist und womöglich auch keine Heilige sein will, da das Heiligsein unabweisbare Nachteile hat. So ist eine Heilige mit Mundgeruch unvorstellbar, auch darf sie keinesfalls Fehler machen, sündigen oder lüstern sein, zumindest darf niemand davon Kenntnis erlangen, was mitunter der Errichtung eines schwindelerregend hohen Lügengebäudes bedarf, das bei seinem Einsturz nicht selten die Heilige unter sich begräbt.
Ein anderes Problem ist die verlangte Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft, die viele Heilige an ihre Grenzen bringt, ein Thema, das in unserer säkularisierten Gesellschaft, die dem Egoismus huldigt, mit einem Tabu belegt ist. An Heilige will eben niemand rühren. Zu glauben, dass der zum Kern der Heiligen gewordene blaue Mann den Verfall der Heiligen aufhalten könnte oder auch nur wollte, ist naiv. Sobald die Heilige sich als unheilig herausstellt, entkräftet stirbt oder unter den Trümmern des Lügengebäudes ihr Leben aushaucht, sucht sich der männliche blaue Schmarotzer sofort eine neue Wirtsfrau, um sie zur Heiligen zu machen. Nicht selten werden diese Frauen dann von den Parasiten illusionär erhöht und auf Podeste gezwungen und sind so von der steten Gefahr des Absturzes bedroht.
Frauen, die befürchten, vom blauen Mann befallen zu sein und erste Anzeichen von Heiligkeit an sich entdecken, sollten sofort eine Spezialistin aufsuchen. Eine wichtige Maßnahme gegen den Parasitenbefall ist das Sündigen und jede Art von Fehltritten. Hat sich ein blauer Mann gerade erst eingenistet und sich noch nicht gänzlich festgesetzt, haben sich bereits Rülpsen und Furzen als sehr hilfreich erwiesen.
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