erkennung

15.01.2016    Maja Linthe    "Bloggen mit Hut"


Bloghut

Es heißt ja, Internetliteratur solle mehr sein als im Internet veröffentlichte Printliteratur.

Hörfassung des ersten Satzes

Ich habe mich gefragt, wie viele Geräusche ein Text machen kann? Wenn ich ihn im Kopf vor mich hindenke, also denkend vor mich hinspreche, hört man ihn noch nicht. Wenn ich ihn dann aber eintippe, macht er Geräusche. Ich tippe mit zehn Fingern und jeder Buchstabe hört sich anders an. Es ist, als spiele ich auf einer klappernden Textklaviatur meinen leisen Kopftext.
Textklaviatur

Dann drucke ich den Text aus, auch das ist ein Textgeräusch, das je nach Seitenanzahl und Inhalt variiert.
Ausdruck

Vielleicht lese ich dann Korrektur, murmele vor mich hin, murmele Textveränderungen, schreibe etwas mit dem Kugelschreiber hinein oder tippe die Änderungen gleich ein. Neulich habe ich mich dabei so geärgert, dass ich wütend auf die Tastatur haute. Da hat es meiner Tastatur die Beinchen weggehauen. Das gab ein lustiges Geräusch.
Korrektur mit Wut

Erst nach der Korrektur lese ich den endgültigen Text laut, um seinen Klang außerhalb meines Kopfes zu testen.
Textklang

Die verschiedenen Textklänge stelle ich als Klangcollage ins Netz, zwischen die Zeilen des Textes. Die Klanggeschichte erzählt die Entstehungsgeschichte des Textes. Es scheint, als spreche der Text mit sich selbst, als werde er während des Hörens und Lesens wieder und wieder geschrieben.

zurück zum alphabettínenblog