Ingrid Gorr
Lyrik
fremd rätselhaft
treibt schwillt und platzt
Blut aus der haut
dehnt zwingt ins unbekannte
aus dem schlaf in die schritte
spuren zum morgen hin zitternd
küsse in gestohlenen stunden
neugierig erforscht zunge
tastet warm
hand unter dem rock
unbändiger ritt auf dornen
hitze unbekannte hautlandschaft
sechstes gebot gezähmt
nachts im weißen laken
bitter herb und stark
salzige feuchte andere haut
getrieben in schweiß in willen
in augen spiel und mund
im absprung bersten
keuchend in wildnis verloren gehen
neu und wieder
Auszug aus dem Gedicht:
sommer in Berlin
südlich glühende tage im Juni
blicke in augen versenkt
gespräche heiter und leicht
wie das schwirren der mauersegler
gaben wir mund und hände
als sehnsüchtiges pfand der haut
kneipennächte mit rotwein, draußen
berliner juli schlug blitz und funken
zündelte an uns herum
bis lust uns bettete
Da kommt einer her reißt alle vorsicht zu boden
steckt mein herz in brand fackelt nicht lange
und geht weg
schnippst ganz nebenbei kleine funken ins feuer
lässt es nicht ausgehen
verrät nicht wo der ofen steht, an dem
ich mich wärmen könnte
die vernunft ist schon längst besiegt, geschlagen von
einer lächerlichen hoffnung, von der niemand weiß, wo sie herkommt
irgendwann werde ich unter gewaltigen qualm das feuer löschen
den schwelbrand zertreten
vielleicht erholt sich dann wieder meine vernunft
belohnen werde ich sie dafür nicht
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